Thema für die Masterarbeit finden
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- Werkstudenten haben es leichter
- Nichts ist so beständig wie die Veränderung
- Besser nicht!
- Wie sehen gute Themen für die Masterarbeit aus?
- Literatur
Jeder Masterstudent steht irgendwann das erste Mal vor dieser Aufgabe: Die Masterarbeit muss geschrieben werden. Erste Erfahrungen im wissenschaftlichen Schreiben hat man wahrscheinlich bereits durch das Anfertigen einer vorangegangenen Bachelorarbeit gesammelt.
Dennoch stellt sich auch hier wieder die Frage nach einem geeigneten Thema. In dem nachfolgenden Artikel erhalten Studenten gute Anregungen, wie sie das geeignete Thema für ihre Masterarbeit finden. Auch zur Gestaltung der Masterarbeit geben wir Tipps. Darüber hinaus zeigen wir, welche Fehler man bei der Themensuche besser nicht machen sollte.
Ein Thema für die Masterarbeit finden
Manchmal ist das Thema für die Masterarbeit schon von vornherein vorgegeben, etwa durch den Zusammenhang mit einem zuvor besuchten Seminar. Wenn nicht, so ist man gefordert sich selbst auf die Suche nach einem geeigneten Thema zu begeben. Besonders sinnvoll ist es, wenn das Thema einen auch individuell anspricht, also persönlich interessiert.
Hier gilt es dann eine Verknüpfung herzustellen, welche die eigenen Interessen mit dem Studienfach verbindet. So beleuchtet man das Interessengebiet aus wissenschaftlicher Sicht und hat gleichzeitig Spaß am Schreiben.
Manchmal ist es auch so, dass ein Seminar das Thema für die Masterarbeit zwar vorgibt, bei der genauen Ausgestaltung aber große Spielräume bestehen. Das hat den Vorteil, dass der Student dann wieder seine eigenen Interessen einbringen kann. Es ist nämlich so, dass Masterarbeiten, die kreativ wirken, unter den anderen Arbeiten stark hervorstechen.
Das wichtigste bei der Suche nach einem geeigneten Thema für die Masterarbeit ist jedoch die Kommunikation mit dem Betreuer. Diese sollte immer ehrlich und ausführlich sein, sodass man Schwierigkeiten rechtzeitig erkennen kann. So vermeidet man auch, dass man völlig von dem abweicht, was der Dozent sich vorstellt.
Werkstudenten haben es leichter
Manche Masterstudiengänge wenden sich gezielt an berufstätige Akademiker, die sich weiterbilden möchten. Nur so können sie den stets steigenden Herausforderungen des Arbeitsmarktes gerecht werden. Befindet man sich als Student eines Masterstudienganges in einem Unternehmen, so kann man ein Thema suchen, welches für den beruflichen Werdegang interessant ist.
Grundsätzlich sollte man sich ein Thema für die Masterarbeit aussuchen, über das in dieser Art und Weise noch nicht geschrieben wurde. Deshalb ist es wichtig, eine Forschungslücke und Antworten hierzu zu finden. Dabei ist es kaum möglich, eine Fragestellung zu finden, auf die noch nie jemand gestoßen ist. Aber man kann das Thema so betrachten, dass der Fokus auf einem speziellen Teilgebiet liegt.
Nichts ist so beständig wie die Veränderung
Hat man erst einmal ein Thema für die Masterarbeit gefunden, so ist es nicht nötig, die Literatur schon von vorne bis hinten durchzuarbeiten. Oft ist es so, dass der Betreuer noch Änderungswünsche hat, wenn man die Gliederung vorgelegt oder man ein Exposé erstellt hat. Aus diesem Grund kann es passieren, dass man das Thema noch einmal abwandeln muss.
Als allererstes gilt es aber, der Idee eine Gestalt zu verschaffen. So kann man Überblicksartikel sichten, um das Thema für die Masterarbeit in komprimierter Form zu erfassen. Hierbei kann man sich auf das Wesentliche konzentrieren, was die Masterthesis enthalten soll.
Damit ist es möglich, das Thema später genauer zu definieren und die eigentliche Forschungsfrage zu stellen. Es ist also wichtig, sich von einem anfänglichen Überblick langsam zu den Spezialfragen zu arbeiten (vgl. Krajewski 2015 S. 9).
Nicht nur das eigene Interesse ist ausschlaggebend dafür, welches Thema gewählt wird. Denn natürlich ist es auch vom Studienfach abhängig. Die eigene Recherche nach einem geeigneten Thema ist besonders in den Geisteswissenschaften gefragt, wie auch in den Sozialwissenschaften.
Das ist allerdings in naturwissenschaftlichen Studiengängen nicht immer möglich. Der Grund dafür sind der schnelle Wandel und die rasante Entwicklung der Forschung. Arbeitet man hier gerade an einem Projekt, so kann dieses als Grundlage für die Masterarbeit dienen.
Besser nicht!
Oft ist es so, dass man das Thema für die Masterarbeit so umfassend ausgesucht hat, dass man es in der vorgegebenen Zeit und dem Umfang gar nicht abhandeln kann. Dann muss man versuchen, das Thema so einzugrenzen, dass die wissenschaftliche Arbeit durchführbar ist.
Krämer schreibt dazu treffend: „Klar, es klingt gut zu sagen: ‚Ich schreibe über die deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts‘; allerdings ist das in einer einzigen Bachelorthesis ein Ding der Unmöglichkeit“ (2009: 18). Dies gilt freilich auch für das Verfassen der Masterthesis.
Deshalb sollte man darauf verzichten, im Titel des Themas zu suggerieren, dass man es vollständig und allumfassend behandeln wird. Auch darf man nicht annehmen, dass bereits vorher die Ergebnisse der Forschung bekannt sind. Das Thema der Masterthesis muss so formuliert sein, dass es greifbar und nicht unspezifisch ist.
Nur wenn das Thema der Masterthesis deutlich eingegrenzt ist, sind gute Resultate möglich. So ist das Thema der Masterarbeit zunächst einmal sein vorläufiger Titel. Wenn man zu viele kleine Facetten des Themas beleuchtet, entsteht schnell der Eindruck, dass man bei der Masterarbeit keinen Schwerpunkt gesetzt hat.
Wie sehen gute Themen für die Masterarbeit aus?
In der untenstehenden Tabelle sind Beispiele aufgeführt, die gut gewählte Themen beschreiben. Auch solche, die man noch umformulieren müsste, sind hier aufgelistet. Die bisher beleuchteten Aspekte sind dabei miteinbezogen.
Schlecht gewählte Themen | Gut gewählte Themen |
Kinder und ihre Entwicklung | Entwicklung des kindlichen Gebisses im ersten Lebensjahr |
Lösungen für produzierende Fabriken | Effizientere Baugruppensteuerung durch softwarebasierte Produktion am Beispiel der Halbleiterindustrie in Deutschland |
Die beste Lösung zur Pulsmessung | Vorstellung eines optimierten Verfahren zur Sphygmologie bei Erwachsenen |
Die Kontroverse um angeblich nutzlose Behandlungsarten | Die Akupunktur als Möglichkeit zur Minderung von Schlafstörungen bei Menschen ohne weitere Erkrankungen |
Die bayerische Hausfassade | Lüftlmalerei als volkstümliches Architekturelement in Bayern zwischen 1900 und 1920 |
An vielen Hochschulen findet man überdies Ausschreibungen zu aktuellen Themen (Siehe z.B. das Schwarze Brett der Technischen Universität München).
Insgesamt sollte man also darauf achten, dass das gewählte Thema für die Masterarbeit die eigenen Interessen wiederspiegelt. Denn das Schreiben der Thesis wird die kommenden Monate in Anspruch nehmen. Dazu ist es wichtig, dass das Thema in seiner konkreten Ausarbeitung bisher noch nicht existiert.
Zudem muss es möglich sein, das gewählte Thema in der Zeitvorgabe zu bearbeiten und den vereinbarten Umfang nicht überschreiten. Schließlich muss man darauf achten, dass man nicht in typische Fallen tappt (weitere Anregungen bietet die Universität Bielefeld).
Literatur
Krämer, Walter (2009): Wie schreibe ich eine Seminar- oder Examensarbeit?, 3. Aufl., Frankfurt.
Krajewski, Markus (2015): Lesen Schreiben Denken – Zur wissenschaftlichen Abschlussarbeit in 7 Schritten, 2. Aufl., Köln.
- Tipps zur Typographie- und Gestaltung der Masterarbeit
- Eine Quelleninterpretation schreiben: Ein Wegweiser
- Dafür gibt es die eidesstattliche Erklärung
- Tipps zum Exzerpieren für die Masterarbeit
- Eine Hypothese für die Masterarbeit formulieren
- Der Sperrvermerk in der Masterarbeit
- Ein Abkürzungsverzeichnis für die Masterarbeit