Ein Abkürzungsverzeichnis für die Masterarbeit
Veröffentlicht am . Zuletzt geändert am .- Was ist ein Abkürzungsverzeichnis in der Masterarbeit?
- Wann wird ein Abkürzungsverzeichnis in der Masterarbeit verwendet?
- Wie erstellt man ein Abkürzungsverzeichnis mit Word?
- Literatur
Es ist gar nicht schwierig, mit Word ein Abkürzungsverzeichnis zu erstellen. In diesem Artikel zeigen wir, wie man in einer Arbeit für die Universität am einfachsten ein Abkürzungsverzeichnis anlegt und geben weitere nützliche Tipps und Informationen.
Was ist ein Abkürzungsverzeichnis in der Masterarbeit?
Will man als Student eine wissenschaftliche Arbeit – etwa eine Masterarbeit – verfassen, so muss man zusätzlich zu den inhaltlichen Aspekten einige formale Anforderungen berücksichtigen, die von der entsprechenden Hochschule vorgegeben sind. In der Regel gehören beispielsweise ein Inhaltsverzeichnis und Literaturverzeichnis in jede wissenschaftliche Arbeit. Auch ein Abbildungs- und Tabellenverzeichnis kommt zum Einsatz, wenn die Arbeit Abbildungen oder Tabellen enthält.
Ein Abkürzungsverzeichnis hingegen kommt nur in Arbeiten vor, die viele Abkürzungen fachrelevanter Begriffe enthalten. Diese könnten beispielsweise Fachausdrücke wie OCD, ADHS oder DNA bezeichnen sowie für Institutionen und Einrichtungen (wie UNO, ESA) oder Gesetze stehen (wie GG, StVO oder BGB). Besonders wenn bestimmte Fachbegriffe im Rahmen der Arbeit sehr häufig wiederholt werden, ist es sinnvoll, die entsprechenden Abkürzungen der Begriffe zu verwenden. (vgl. Brink 2013: S. 203)
Bei den Abkürzungen handelt es sich dabei um allgemein anerkannte Kurzformen längerer Begriffe, und nicht um eigene Erfindungen des Verfassers der Arbeit. Sprachlich gängige Abkürzungen wie „z. B.“, „usw.“, „etc.“, „d. h.“ „o. Ä.“ werden nicht in das Abkürzungsverzeichnis aufgenommen. Beim Abkürzen eines Begriffes ist es empfehlenswert, diesen beim ersten Nennen ganz auszuschreiben und die Abkürzung in Klammern dahinter zu setzen, und bei weiteren Nennungen im Text lediglich die Kurzform zu verwenden (Siehe dazu auch den Leitfaden der Universität Hamburg)
Beispiel:
„Die Kritik der reinen Vernunft (KrV) ist das erkenntnistheoretische Hauptwerk des Philosophen Immanuel Kant, in dem er den Grundriss für seine Transzendentalphilosophie liefert. Die KrV wird als eines der einflussreichsten Werke in der Philosophiegeschichte betrachtet und kennzeichnet einen Wendepunkt und den Beginn der modernen Philosophie.“ (Quelle: Wikipedia)
Wie wird ein Abkürzungsverzeichnis in der Masterarbeit verwendet?
Im Abkürzungsverzeichnis kann der Leser eventuell unbekannte, im Text jedoch verwendete Abkürzungen nachschlagen. Es steht zudem in der Regel nach dem Inhalts-, Abbildungs- und Tabellenverzeichnis am Anfang der Arbeit vor dem Haupttext und wird auch als separater Punkt der Gliederung im Inhaltsverzeichnis aufgeführt (Siehe dazu die Hinweise der Ruprecht-Karl-Universität Heidelberg). Es beinhaltet alle relevanten Abkürzungen, die im Haupttext, in Fußnoten oder im Anhang der Arbeit vorkommen. Abkürzungen in Tabellen oder Abbildungen werden hingegen direkt in der Legende aufgeführt und nicht in das Abkürzungsverzeichnis aufgenommen.
Kommen in der Arbeit nur wenige Abkürzungen vor, kann es sinnvoller sein, diese gleich in einer Fußnote auf derselben Seite zu erklären und der Einfachheit halber auf das Erstellen eines separaten Verzeichnisses zu verzichten. Grundsätzlich sollte man versuchen, den Text nicht mit allzu vielen unnötigen Abkürzungen zu versehen. Die Abkürzungen sollen dem Leser den Lesefluss erleichtern und diesen nicht unnötig unterbrechen. Bezeichnungen, die nur wenige Male im Text wiederholt werden, sollte man daher lieber nicht mit Abkürzungen versehen, sondern ausgeschrieben stehen lassen.
Eine weitere Ausnahme bilden zudem juristische Arbeiten: Hier verzichtet man meist gänzlich auf eine separate Auflistung aller Abkürzungen und setzt voraus, dass diese dem Leser bereits bekannt sind. Stattdessen findet man in der Regel im Literaturverzeichnis ein Nachschlagewerk mit juristischen Abkürzungen (vgl. Kornmeier 2016: S. 316).
Jeder Abkürzung im Verzeichnis entspricht genau eine Erklärung; beide werden in alphabetischer Reihenfolge in zwei unterschiedlichen Spalten aufgelistet. Dabei steht links die Abkürzung und rechts ihre Erklärung.
Wie erstellt man ein Abkürzungsverzeichnis mit Word?
Am besten erstellt man das Verzeichnis gleich während des Schreibens beim Hinzufügen der einzelnen Abkürzungen. Auf diese Art und Weise erspart man sich später die Mühe, im Text nach den einzelnen betreffenden Abkürzungen suchen zu müssen.
Einträge erstellen
Hat man im Text eine neue Abkürzung eingeführt, geht man in Word folgendermaßen vor, um sie in das Abkürzungsverzeichnis aufzunehmen:
- Zunächst markiert man die entsprechende Abkürzung im Text. Dies kann man durch einen Doppelklick machen, oder indem man mit der gedrückten linken Maustaste einmal durch die Abkürzung zieht:
Abb. 1: Markieren der Abkürzung - Anschließend drückt man ALT + Shift + X. Alternativ hierzu kann man auch in der Registerkarte „Referenzen“ in der Gruppe „Index“ auf „Eintrag festlegen“ gehen.
Abb. 2: Eintrag festlegen - Nun öffnet sich ein neues Fenster „Indexeintrag festlegen“.
Abb. 3: Indexeintrag festlegen - Hier ist im Haupteintrag die markierte Abkürzung eingetragen. Nun klickt man unter „Optionen“ auf „Querverweis“ und gibt dort die Erklärung der Kurzform an:
Abb. 4: Querverweis eingeben - Abschließend bestätigt man mit „Festlegen“. Die Abkürzung wird in den Index aufgenommen. Das erkennt man an den geschweiften Klammern und den zusätzlichen Zeichen, die nun hinter der markierten Abkürzung stehen. Diese werden jedoch nicht im Druck oder in der Seitenansicht sichtbar sein:
Abb. 5: Text nach Indexangabe
Das Verzeichnis in der Arbeit anlegen
- Nun muss das Abkürzungsverzeichnis nur noch an der gewünschten Stelle angelegt werden. Hierzu klickt man dementsprechend zunächst mit der Maus dorthin, wo das Verzeichnis stehen soll, also auf die Seite vor dem Haupttextteil der Arbeit. Dann geht man unter „Referenzen“ in der Gruppe „Index“ auf „Index einfügen“. Es öffnet sich ein neues Fenster:
Abb. 6: Index einfügen
Unter „Formate“ wählt man hier „Von Vorlage“, wenn man möchte, dass alle Einträge direkt untereinander aufgelistet werden. Ansonsten werden die einzelnen Einträge je nach Anfangsbuchstaben in die entsprechenden Gruppen des Buchstabens gesetzt. Rechts im Fenster lässt sich zudem die gewünschte Spaltenanzahl angeben. - Zum Schluss bestätigt man alle Einstellungen mit „OK“. Das Verzeichnis wird erstellt und die Formatierung steht.
Fügt man während des Schreibens der Masterarbeit weitere Einträge hinzu, so kann man das Verzeichnis schließlich aktualisieren, indem man es mit der Maus anklickt und anschließend auf der Tastatur die Taste F9 drückt. Nun werden darin auch die neuen Einträge angezeigt. Das Verzeichnis lässt sich aber auch im Nachhinein anpassen. Hierzu geht man wieder auf „Referenzen“ > „Index einfügen“, nimmt die entsprechenden Änderungen vor und bestätigt letztlich mit „Ja“, dass der bestehende Index ersetzt werden soll.
Nicht in jeder wissenschaftlichen Arbeit wird überdies ein Abkürzungsverzeichnis benötigt. Wenn man im Zweifel ist, ob ein solches Verzeichnis entsprechend in die eigene Arbeit gehört, sollte man die Prüfungsordnung des jeweiligen Fachs zu Rate ziehen oder aber den Betreuer befragen. Man sollte stets beachten, dass man demnach keine unnötigen Abkürzungen, sondern nur fachspezifische Begriffe in das Verzeichnis aufnimmt.
Das Abkürzungsverzeichnis lässt sich schließlich ganz einfach in Word erstellen. Am besten legt man es im Grunde genommen bereits mit der ersten im Text vorkommenden Abkürzung an und aktualisiert es dann zusätzlich während des Schreibens fortlaufend.
Literatur
Theisen, Manuel René (2013): Wissenschaftliches Arbeiten: Erfolgreich bei Bachelor- und Masterarbeit, 16. Aufl. München.
Brink, Alfred (2013): Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten, 5. Aufl. Münster.
Kornmeier, Martin (2016): Wissenschaftlich schreiben leicht gemacht: Für Bachelor, Master und Dissertation, 7. Aufl. Göttingen.
Sarah Schmitt
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