Einleitung für die Masterarbeit schreiben
Veröffentlicht am . Zuletzt geändert am .- Orientierung für den Leser in der Masterarbeit
- Der erste Satz der Masterarbeit
- Viele Wege führen zum Ziell
- Gut verständlich
- Das Beste zum Schluss
- Literatur
Wie ein gutes Buch, so sollte auch die Masterarbeit beginnen. Dabei ist es besonders wichtig, dass man den Leser auf das, was kommt, neugierig macht. Schließlich soll er sich gerne mit der Thesis befassen. So stellt eine gelungene Einleitung den perfekten Start der Arbeit und eine spannende Heranführung an das Thema dar. Sie sollte den Weg für das ebnen, was im Hauptteil bearbeitet wird.
Die Einleitung ist eine zentrale Komponente der Masterarbeit, die das Gesamtkonzept verdeutlichen soll (vgl. Rettig 2017 S. 36). Dieser Artikel erklärt, wie man mit einer gelungenen Einleitung den wichtigen ersten Eindruck vermitteln kann.
Orientierung für den Leser in der Masterarbeit
Der Umfang der Einleitung beträgt etwa zehn Prozent der kompletten Masterarbeit (vgl. Berger 2010, S. 73). Es ist also vom Gesamtumfang der Arbeit abhängig, wieviel Platz für die Einleitung zur Verfügung steht. Diesen Raum muss der Student nun so füllen, dass der Leser neugierig auf den Hauptteil wird.
Erst mit der Einleitung fängt die eigentliche Masterthesis an. So dient die Einleitung dazu, dem Leser eine Kurzübersicht zu verschaffen, über das, was ihn im Hauptteil der Masterarbeit erwartet. Auch für die Orientierung in der gesamten Thesis ist die Einleitung wichtig.
Stellt man Einleitung und Fazit gegenüber, so sollten diese beiden Elemente der Masterarbeit sich ergänzen. Der Hauptteil hingegen ist in der Mitte eingebettet und bietet dem Leser die Vermittlung aller relevanten Informationen. Daher ist es wichtig, dass Einleitung und Schluss aufeinander abgestimmt sind.
Der erste Satz der Masterarbeit
Man kann eine Masterarbeit damit beginnen, dass ein Zitat den Einstieg in das Thema gibt (vgl. Oertner/St. John/Thelen 2014: 31). Die Einleitung einer Masterarbeit über Diversity Management und Individualisierung könnte beispielsweise folgendermaßen lauten: „Mach es Wenigen recht. Vielen gefallen ist schlimm.“ (Friedrich von Schiller) um so auf die Problematik hinzuweisen, die anschließend skizziert werden wird.
Zudem ist es möglich, mit der Einleitung eine Fragestellung zu beschreiben, die es im Hauptteil aufzulösen gilt. Zum Beispiel so: „Die Kenntnis von der Therapie XY kann für manche Erkrankten die Heilung bedeuten. Bislang steckt die Forschung hierzu aber noch in den Kinderschuhen. Diese Arbeit zeigt …“.
Auch eine provokante Behauptung eignet sich, um eine wissenschaftliche Arbeit zu beginnen. Somit könnte der erste Satz einer Masterarbeit aus dem Fach Soziologie folgedermaßen lauten: „Die Sozialleistungen des Staates reichen für den Lebensunterhalt aus, arbeiten sei etwas für Dumme. Immer wieder wird behauptet, dass Hartz-IV-Empfänger so denken.“
Auch eine Fragestellung ist ein beliebtes Mittel, um die Masterarbeit einzuleiten. Diese könnte etwa so lauten: „Wie werden Computerspiele eingesetzt, um Schülern das Lernen zu erleichtern?“. Auch die Humboldt Universität zu Berlin gibt Tipps wie eine Einleitung begonnen werden kann.
Viele Wege führen zum Ziel
Insgesamt haben alle Arten eine Einleitung zu beginnen eines gemeinsam: Sie machen Lust darauf, den Text weiterzulesen. Darauf folgt dann die Beschreibung der wichtigsten Theorien in Bezug auf die Fragestellung, welche man im Hauptteil behandeln wird. Anschließend stellt man die Methode vor, die zur Beantwortung der Frage führen soll.
Nun kann man darstellen, warum man gerade dieses Thema ausgewählt hat. Persönliche Beweggründe sind hier jedoch fehl am Platz. Es folgt die Formulierung der zentralen Fragestellung oder die Entwicklung einer These. Darüber hinaus kann man widersprechende Sichtweisen aufführen, die es zu entkräften gilt.
Anschließend folgt die Vorstellung der Methode, die zur Beantwortung der Forschungsfragen zur Anwendung kommt. Dies können im Einzelnen eine Quelleninterpretation, beispielsweise bei historischen Themen, eine Umfrage oder ein Experiment sein. Ein kurzer Überblick darüber, was den Leser in den einzelnen Kapiteln erwartet, bildet den Schluss der Einleitung (siehe dazu auch die Empfehlungen der Georg-August-Universität Göttingen).
Gut verständlich
Eine gelungene Einleitung sorgt dafür, dass der Leser einen leichten Einstig in das Thema erfährt. Dies bedingt, dass die Leser die Masterarbeit auch verstehen, die nicht so tief im Thema stecken. Daher ist es nicht förderlich, wenn man detailliertes Wissen voraussetzt, um den Text nachvollziehen zu können.
So muss der Weg der Thesis vom Allgemeinen zum Speziellen führen. Zuerst legt der Verfasser der Arbeit die Grundlagen dar, um dann konkreter zu werden und schließlich zur eigentlichen Fragestellung zu kommen.
Das Beste zum Schluss
Die Einleitung verschafft dem Leser eine Vorstellung davon, wie der Inhalt der Masterarbeit gestaltet ist. Doch bevor der Hauptteil verfasst wurde, kann der Verfasser der Thesis kaum sicherstellen, wie die Forschungsergebnisse ausfallen. Deshalb bietet es sich an, dass die Einleitung erst niedergeschrieben wird, wenn auch der Hauptteil schon verfasst wurde.
Eine andere Möglichkeit, gerade wenn die eigentliche Reihenfolge von Einleitung bis zum Fazit eingehalten werden soll, besteht im Anfertigen einer Rohfassung (vgl. Bänsch/Alewell 2013: 79). In diesem Fall ist eine Überarbeitung sowie ein Lektorat und Korrekturlesen der Einleitung vor Abgabe und dem Drucken und Binden der Arbeit unerlässlich.
Das Verfassen der Einleitung zum Schluss folgt auch den Empfehlungen der Ratgeberliteratur. Theisen beispielsweise führt an: „Diese Empfehlung berücksichtigt, dass (auch) dem Verfasser erst am Ende bekannt ist, was wirklich geleistet werden konnte; nur eine solche Einleitung kann eine Einladung an den Leser zur weiteren Lektüre sein“ (Theisen 2013: 152).
Das Ziel der Einleitung besteht also darin, den Leser auf das, was kommt, neugierig zu machen. Bereits der erste Satz soll ihn einfangen und ihn anschließend darauf vorbereiten, was im Hauptteil behandelt wird. Für einen guten Einstieg gibt es viele Möglichkeiten. Wichtig ist, dass man den Leser behutsam an das Thema heranführt und nicht zu viel Vorwissen voraussetzt.
Literatur
Berger, Doris (2010): Wissenschaftliches Arbeiten in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, 1. Auflage, Wiesbaden.
Bänsch, Axel/Alewell, Dorothea (2013): Wissenschaftliches Arbeiten, 11. Aufl., München.
Oertner, Monika/St. John, Ilona/Thelen, Gabriele (2014): Wissenschaftlich Schreiben, 1. Aufl., Paderborn.
Rettig, Heike (2017): Schlüsselkompetenzen: Wissenschaftliche Arbeiten schreiben, 1. Aufl., Stuttgart.
Theisen, Manuel René (2013): Wissenschaftliches Arbeiten: Erfolgreich bei Bachelor- und Masterarbeit, 16. Auflage, München.
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