5 Tipps zur perfekten Planung der Masterarbeit
Veröffentlicht am . Zuletzt geändert am .- Die Planung der Masterarbeit als Projekt
- 1. Ideenphase
- 2. Strukturieren des Stoffes für die Masterarbeit
- 3. Ausarbeiten eines ersten Entwurfes
- 4. Redigieren der Inhalte Entwurfes
- 5. Überarbeitung der Sprache
- Literatur
Der erfolgreiche Abschluss des Studiums mit der Masterarbeit erfordert einige Planung, wenn man sich nicht verheddern will. Am besten ist es, die Masterarbeit wie ein Projekt zu planen. Dabei denkt man „rückwärtsgewandt“, also retrograd vom Ergebnis her. Wie man das genau macht und welche Vorteile dies hat, zeigt der nachfolgende Artikel.
Die Planung der Masterarbeit als Projekt
Die Masterarbeit als Projekt zu planen, liegt nahe, weil beide eine zeitlich befristete Aufgabe darstellen, die in einem gesetzten Rahmen abzuarbeiten ist. Es empfiehlt sich also, für die Planung der Masterarbeit, einen Projektplan aufzustellen (Vgl. die Tipps der Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement). Am wichtigsten ist es, dass der Zeitplan genaue Angabe enthält, welche Arbeitsschritte in welchem Zeitrahmen zu verrichten sind. Als nächstes kommt die inhaltliche Planung und damit verbunden die Planung der Ressourcen. Es empfiehlt sich eine retrograde Planung, da Masterarbeiten naturgemäß einen bestimmten Abgabetermin mit einem bestimmten, inhaltlichen Ergebnis haben.
Die inhaltlichen Phasen der Planung reichen von der Ideenphase über das Strukturieren des Stoffes und die Erstellung einer ersten Rohfassung bis hin zum Redigieren und Finalisieren der Masterarbeit. Die Planung der Ressourcen betrifft den Zugang zu den relevanten Informationen und die eigenen, geistigen Ressourcen. Auch diese müssen sorgfältig eingesetzt werden. Selbst wenn man großen Zeitdruck braucht, um wirklich effektiv und effizient zu arbeiten, sollte man bedenken, dass auch die letzten Arbeitsschritte Zeit und Nerven kosten und auch dafür immer noch Kraft übrig sein muss.
Dabei ist es nicht sinnvoll, zu sehr ins Detail zu gehen. Ein Zeitplan, der stündlich vorschreibt, was zu tun ist, ist überdimensioniert. Gleichwohl sollte man versuchen, Deadlines einzuhalten und jeden Tag zu arbeiten. Wie die zu planenden Phasen im Detail aussehen und was, wie zu planen ist, zeigen die nächsten Abschnitte.
1. Ideenphase
In dieser Phase geht es erst einmal darum, das grobe Thema zu finden und Material zu sammeln und zu sichten. Für diese Phase kann man unterschiedliche Kreativ-Techniken nutzen. In jeden Fall muss das Thema weiter spezifiziert und ausdifferenziert werden. Dazu stehen unterschiedliche Methoden zur Verfügung. Eine davon ist Brainstorming. Diese sicherlich am besten bekannte Methode sammelt einfach alles, was einem zum Thema einfällt. Ohne inneren Zensor sollte man hier unterschiedliche Begriffe und Sätze sammeln, die zum Thema passen und das Themengebiet „aufspannen“.
Im nächsten Schritt könnte man zum „Freewriting“ übergehen. Dies ist eine erste Annäherung an das Thema und man kann in Prosa eine erste Version der Gedanken zu Papier bringen. Hierfür bieten sich z.B. Post-Its an, die man im nächsten Schritt „Clustern“ kann.
„Clustern“ heißt, zusammenhängende Gedanken oder Themen so räumlich auf dem Papier anordnen, dass sie ein „Cluster“ ergeben. Diese können dann noch mit Pfeilen verbunden werden, um Zusammenhänge aufzuzeigen. So zeigt sich eine erste Struktur des Themas.
Zur Ideenfindung muss man allerdings bereits eine Literaturrecherche starten und Literatur sichten (Literaturverwaltung kommt übrigens auch dazu!). Mit dem Wissenszuwachs beim Lesen kann man das Cluster nochmal ergänzen oder überarbeiten. Man entscheidet, was eine interessante Fragestellung sein könnte und es kristallisiert sich langsam das zentrale Thema heraus.
2. Strukturieren des Stoffes für die Masterarbeit
Zur Strukturierung des Stoffes muss man sich anschließend einen roten Faden erarbeiten. Hier müssen über- und untergeordnete Punkte deutlich gemacht werden.
Die Grobgliederung ist immer gleich: Die Einleitung besteht aus Motivation/Problemstellung, Zielsetzung und Aufbau der Arbeit. Dann folgen die theoretischen Grundlagen. Hier gehören Begriffsdefinitionen hinein und ausgewählte theoretische Konzepte werden vorgestellt. Anschließend folgt der Hauptteil, in dem das Thema bearbeitet wird. Aufgestellte Hypothesen können mit den vorhandenen theoretischen Konzepten verglichen werden. Hieraus definiert sich die Forschungslücke, die man mit der Masterarbeit schließen will. Es folgen Auswertung und schließlich Zusammenfassung und Empfehlung im Fazit. Nach und nach verfeinert sich die Gliederung (Siehe dazu auch den Leitfaden der Humboldt-Universität zu Berlin).
3. Ausarbeiten eines ersten Entwurfes
Im ersten Ausarbeiten der Prosa muss noch nicht jeder Satz perfekt sein. Es gilt erst einmal „Land zu gewinnen“ und Gedanken zu formulieren. Das Überarbeiten erfolgt erst im nächsten Schritt. Jetzt werden Thesen formuliert oder diskutiert, Konzepte verglichen und Aussagen gegenübergestellt. Dies erfolgt systematisch. Das heißt, jede fremde Aussage muss mit einer Quelle belegt werden. Man kann fremde Aussagen in eigenen Worten wiedergeben, dies aber mit Angabe der Quelle belegen. Besonders prägnante, fremde Aussagen kann man als Zitat wiedergeben. Eigene Behauptungen müssen mit Hilfe von Argumenten oder Beweisen begründet werden. Eigene, aber auch fremde Gedanken müssen außerdem auf die bestehende Literatur bezogen werden. So können sich z.B. verschiedene Meinungen gegenüberstehen. Dabei sollte man zum einen auf die eben beschriebene Unterscheidung zwischen direkten und indirekten Zitaten achten, aber auch auf die richtige Zitierweise. Der Betreuer oder die Uni machen dazu Vorgaben, die man dann einfach umsetzen kann.
4. Redigieren der Inhalte und des Entwurfes
Im nächsten Schritt kommt es darauf an auf Distanz zu gehen. Am besten lässt man das Geschriebene ein paar Tage liegen. Jetzt geht es an Eingemachte und man muss darauf achten, Widersprüche zu eliminieren, die angemessene Sprache zu finden und die Formalien zur Formatierung zu erfüllen.
Außerdem gilt es nochmals die Argumentation zu überprüfen. Wurden alle angeführten Argumente entsprechend richtig zitiert und widerspruchsfrei formuliert. Stimmt die Argumentation über den gesamten Verlauf der Masterarbeit und wird auch das Ergebnis logisch hergeleitet? Absätze sollten ausgewogen sein, außerdem sollte man auf die Übergänge zwischen den einzelnen Kapiteln achten.
Die Fußnoten und Quellenangaben sind hier ebenfalls eine beliebte Fehlerquelle, die unnötig Punktabzug bei der Benotung bedeuten können. Zudem könnten fehlende Quellenangaben bei einer Plagiatsprüfung auffliegen. Man sollte also in der inhaltlichen Überarbeitung noch einmal alle Quellen überprüfen und fehlenden Quellenangaben ergänzen.
5. Überarbeitung der Sprache
In der Überarbeitungsphase widmet man sich nochmals den Formulierungen. Hier überprüft man, ob die Sprache angemessen ist, ob die Sätze vollständig und grammatikalisch richtig sind. Fehler in der Rechtschreibung und Interpunktion müssen eliminiert werden. Oft hilft es jemanden anderen nochmals über den Text sehen zu lassen. Dies kann man Freunden anvertrauen, oft ist aber besser, ein professionelles Lektorat für die Masterarbeit zu beauftragen. Hat man jedoch von Anfang an unsauber mit den Quellenangaben gearbeitet, kann das viel Zeit kosten.
Was die Sprache betrifft, gilt es, Schachtelsätze zu vermeiden. Man sollte so einfach wie möglich, aber so präzise wie nötig schreiben. Nur was man richtig verstanden hat, kann man auch richtig erklären! Außerdem sollte man nicht in der „Ich“-Form schreiben. Wissenschaft zielt auf Objektivität ab. Subjektivität tritt in den Hintergrund. Unter Umständen kann man schreiben „Ich beziehe mich in dieser Arbeit auf die Theorie von XY“, aber es sollte nicht heißen: „Ich meine, dass…“. Vermeiden sollte man auf alle Fälle auch Formulierungen aus der Umgangssprache, Übertreibungen oder zu viele unangemessene Fremdwörter. Der Sprachstil sollte wissenschaftlich und sachlich, aber kein „Beamtendeutsch“ sein.
Plant man eine Masterarbeit wie ein Projekt, gilt es im besonderen Maße, die einzelnen Projektphasen realistisch und retrograd zu planen. Außerdem muss man darauf achten, sich nicht in einer Phase zu verlieren. Beliebte Fehler sind hier z.B. die Verzettelung bei der Literaturrecherche in der Bibliothek oder im Internet. Es gilt, die wichtigen Literaturquellen zu finden und einzubeziehen. Ein weiterer Fehler ist, von vorneherein perfekt schreiben zu wollen. Im Erstentwurf, kommt es darauf an, erste Gedanken zu Papier zu bringen. Man sollte die Schritte Schreiben und Redigieren voneinander trennen. Das ist wesentlich einfacher und hilft Schreibblockaden zu überwinden.
Literatur
Drees, Martin/Grütz, Frank (2006): Wie verfasst man wissenschaftliche Arbeiten?, 3. völlig neu erarbeitete Auflage Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich.
Karmasin, Matthias/Ribing, Rainer (2012): Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten, 7. Auflage Wien.
- Tipps zur Typographie- und Gestaltung der Masterarbeit
- Eine Quelleninterpretation schreiben: Ein Wegweiser
- Dafür gibt es die eidesstattliche Erklärung
- Tipps zum Exzerpieren für die Masterarbeit
- Eine Hypothese für die Masterarbeit formulieren
- Der Sperrvermerk in der Masterarbeit
- Ein Abkürzungsverzeichnis für die Masterarbeit