Wie funktioniert die Deutsche Zitierweise?
- 2. Juni 2018
- Posted by: Marina Feidel
- Category: Masterarbeit schreiben
Inhalt
- Wie erstellt man eine Fußnote für die Deutsche Zitierweise?
- Wann verwendet man einen Vollbeleg, wann einen Kurzbeleg?
- Deutsche Zitierweise in der Masterarbeit – was ist zu beachten?
Für die Größe von Papierblättern, die Höhe von Lichtschaltern und die Preisanzeigen an Tankstellen gibt es in Deutschland jeweils eine zugehörige DIN-Norm. Auch für die Verwendung von Quellen für wissenschaftliches Schreiben hat das Deutsche Institut für Normung genaue Richtlinien erarbeitet. Unter der DIN 1505 verbirgt sich daher die Deutsche Zitierweise.
Sie gilt an vielen Hochschulen und Universitäten als Standard. Veröffentlichen Lehrstühle einen Leitfaden für Masterarbeiten im Internet, findet sich darin häufig der Hinweis, dass die Deutsche Zitierweise vorgegeben ist und man für Quellennachweise Fußnoten setzen soll.
Erkundige Dich daher, welches Zitierschema gewünscht ist, bevor Du dich ans Schreiben machst. Denn wenn Du in Deinem Studiengang mit der Deutschen Zitierweise arbeiten musst, solltest du bestimmte Regelungen berücksichtigen. Viele Beispiele in diesem Text zeigen Dir, wie sie funktioniert und welche bibliographischen Angaben in die Fußnoten gehören.
Wie erstellt man eine Fußnote für die Deutsche Zitierweise?
Bei der Deutschen Zitierweise arbeitet man mit Fußnoten. Die Quellenbelege finden sich dabei nicht wie bei der Amerikanischen Zitierweise, z.B. in Harvard-Zitierweise, direkt im Text in runden Klammern wieder, sondern erst am Seitenende. Im Fließtext kennzeichnen lediglich hochgestellte, fortlaufende Ziffern die zugehörigen Nachweise auf die verwendete Literatur.
Fußnoten kannst Du aber zusätzlich auch verwenden, um zusätzliche Informationen unterzubringen. Sie eignen sich zum Beispiel für kurze Erklärungen über die Herkunft von Fachbegriffen, Übersetzungen oder andere Anmerkungen.
Abb. 1: In diesem Beispiel ist mit grüner Farbe eine Fußnote mit Quellenbeleg und in blauer Farbe eine Fußnote mit einer weiteren Erklärung markiert.
Mit Textverarbeitungsprogrammen wie Microsoft Word kannst du Fußnoten schnell und einfach formatieren. Auch passt sich die Reihenfolge der Ziffern automatisch an, wenn Du nachträglich eine Fußnote hinzufügst oder löscht. Eine genaue Anleitung dazu, wie sich Fußnoten einfügen und ändern lassen, findest Du im Support Bereich von Office.
Abb. 2: Unter dem Reiter “Referenzen” findet sich bei Microsoft Word die Auswahlmöglichkeit “Fußnote einfügen”.
Wann verwendet man einen Vollbeleg, wann einen Kurzbeleg?
Verwendest Du in Deiner wissenschaftlichen Thesis zum ersten Mal ein Zitat aus einem bestimmten Werk, so musst Du in der zugehörigen Fußnote alle notwendigen bibliographischen Informationen angeben. Diese müssen auch mit denen im Literaturverzeichnis übereinstimmen. Man spricht dann von einem Vollbeleg einer Quelle.
Beziehst Du Dich ein weiteres Mal in einem Zitat auf dieses Werk, ist es ausreichend, wenn Du nur noch eine Kurzform des Quellenbelegs in der Fußnote angibst. Dieser besteht aus: Nachname des Autors, gekürzter Titel, Seitenzahl. Beim Buchtitel gibst Du den Haupttitel an und nicht noch zusätzlich den Untertitel. Ist dieser sehr lang, kannst Du auch nur den zentralen Begriff des Titels verwenden, wie das folgende Beispiel zeigt.
Vollbeleg: Kranz, Annette: Zur Porträtmedaille in Augsburg im 16. Jahrhundert, in: Satzinger, Georg: Die Renaissance-Medaille in Italien und Deutschland, Tholos – Kunsthistorische Studien Band 1, Münster 2004, S. 301-342, S. 302.
Kurzbeleg: Kranz: Porträtmedaille, S. 302.
Deutschen Zitierweise in der Masterarbeit – was ist zu beachten?
Je nachdem, ob es sich beim zitierten Werk um eine Monographie, einen Aufsatz in einem Magazin oder um eine Internetseite handelt, umfasst der Vollbeleg unterschiedliche bibliographische Angaben, zum Beispiel die Heftnummer oder den Weblink. Einen guten Überblick mit vielen Beispielen dazu findest Du in einem Merkblatt der Universität Siegen.
Außerdem macht bei der Deutschen Zitierweise eine kleine Abkürzung den Unterschied und kennzeichnet in der Fußnote, ob es sich dabei um ein direktes oder indirektes Zitat handelt. Denn wenn Du die Aussage eines fremden Autors nur sinngemäß wiedergibst, stellst Du dem Quellenbeleg ein vgl. für vergleiche voraus.
Folgen zwei Zitate aus demselben Werk direkt hintereinander, musst du beim zweiten Mal nicht noch einmal die Kurzform in die Fußnote schreiben, sondern lediglich die Abkürzung ebd., was für ebenda steht. Aber Achtung: Beim Überarbeiten streicht, ergänzt oder verschiebt man häufig Textstellen. Dann kann es passieren, dass sich das ebd. nicht mehr auf das richtige Werk bezieht. Daher solltest Du beim Korrekturlesen der Masterarbeit die Fußnoten daraufhin besonders prüfen.
Die Deutsche Zitierweise ist wahrscheinlich der Zitierstil, der an deutschen Hochschulen am häufigsten zur Anwendung kommt oder vorgegeben wird. Gerade mit einem Textverarbeitungsprogramm wie Word, sollten jedoch keine Schwierigkeiten aufkommen. Das Zitieren sollte jedoch inhaltlich trotzdem sauber und korrekt erfolgen, sonst kann eine Plagiatsprüfung immer zu Plagiatsvorwürfen führen und Konsequenzen nach sich ziehen.
- Wie funktioniert die deutsche Zitierweise im Literaturverzeichnis?
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- Wie zitiert man im Chicago-Stil im Text?
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