Tipps zum Schreiben des Fazits der Masterarbeit
Veröffentlicht am . Zuletzt geändert am .- Fazit der Masterarbeit: Aufgaben
- Überblick über die Ergebnisse
- Aufbau eines Schlusswortes in Masterarbeit
- Auf den Punkt gebracht
- Besser vermeiden
- Literatur
Mit dem Fazit der Masterarbeit wir der Text abgeschlossen. Es steht ganz zum Schluss des eigentlichen Textteils und bietet dem Leser eine übersichtliche Zusammenfassung der wissenschaftlichen Arbeit. Wie auch bei der Einleitung und beim Schluss gilt es beim Fazit bestimmte Regeln einzuhalten. Dieser Artikel erklärt, was genau ein gutes Fazit der Masterarbeit ausmacht.
Fazit der Masterarbeit: Aufgaben
Ein Fazit fasst die Ergebnisse des Hauptteils zusammen und beantwortet die Fragestellung (vgl. Samac/Prenner/Schwetz 2014: 74). Andere Bezeichnungen für das Fazit sind Resümee, Ausblick oder Schluss.
Beim Fazit sollte der Blickwinkel des Lesers im Fokus stehen. Dies hilft ihm, das Thema abschließend zu verstehen. Man darf nicht vergessen, dass der Verfasser der Masterarbeit sich über Wochen oder gar Monate mit seinem Thema beschäftigt hat, der Leser nur wenige Stunden.
Ein Leser, der sich das erste Mal mit der Arbeit befasst, erhält mit Einleitung und Fazit eine Art Orientierung. Auf Basis dieser beiden Textteile fällt er die Entscheidung, ob er den Hauptteil überhaupt lesen möchte. Somit dient das Fazit auch zur Entscheidungshilfe.
Außerdem hilft das Fazit der Masterarbeit auch dabei, dass der Leser sämtliche Kernaussagen nachvollziehen kann. Dies geschieht, indem man sämtliche Thesen noch einmal kurz auf den Punkt bringt. Dabei ist es wichtig, dass man das Fazit auch dann verstehen kann, wenn man den Hauptteil nicht gelesen hat.
Weiterhin zeigt der Student mit einem gelungenen Fazit der Masterarbeit, dass er in der Lage ist, die Kernaussagen seiner Masterthesis zusammenhängend zu beschreiben und daraus die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Oft beschleicht einen beim Schreiben des Ausblicks das Gefühl, dass man sich wiederholt und dass bereits alles zum Thema geschrieben wurde. Daher ist es wichtig, die folgenden Punkte zu beachten.
Überblick über die Ergebnisse
Auch wenn einem Leser nicht möglich war, alle im Hauptteil gewonnenen Erkenntnisse nachzuvollziehen, so bekommt er im Resümee nochmal eine Zusammenfassung. Denn dadurch, dass hier noch einmal auf die eigentliche Fragestellung Bezug genommen wird, kann der Leser den Thesen wieder folgen.
Sämtliche Forschungsfragen stellt man bereits in der Einleitung. Da im Fazit der Masterarbeit die Beantwortung dieser Fragen erfolgt, bezieht sich dieser letzte Teil der Masterarbeit direkt auf den allerersten Textabschnitt. Es gilt also diesen Kreis geschickt zu schließen.
Das Fazit beginnt damit, alle Kernthesen und deren Ergebnisse zusammenzufassen und auf den Punkt zu bringen. Diese Ableitungen kann man dann mit dem gegenwärtigen Wissenschaftsstand vergleichen. Außerdem beschreibt man, welche Schritte man zum Erreichen der Erkenntnisse eingeleitet hat.
Besonderes Augenmerk gilt der Tatsache, dass es sich bei einem Fazit der Masterarbeit nicht nur um Wiederholungen der Aussagen aus dem Hauptteil handelt. Ein gutes Fazit greift hingegen die Erkenntnisse auf und fasst sie knapp und konkret zusammen (siehe dazu das Merkblatt des Karlsruher Institutes für Technologie zum Aufbau von wissenschaftlichen Arbeiten).
Aufbau eines Schlusswortes in der Masterarbeit
Zuerst Greifft man also in einem Fazit der Masterarbeit die Kernaussagen auf. Nach der Zusammenfassung folgt die Diskussion der Ergebnisse. Der Verfasser der Masterarbeit setzt sich damit auseinander, welche Schlüsse man aus seinen Ausarbeitungen ableiten kann. Dabei wird der aktuelle Stand der Wissenschaft durchleuchtet und mit den Ergebnissen in Beziehung gesetzt.
Anschließend geht es daran die Ergebnisse zu interpretieren. Es wird dargestellt, welche wissenschaftlichen Schlussfolgerungen die Ergebnisse nahelegen (vgl. Simonis & Elbers 2010, 204). Hier kann eine Kritik angebracht werden oder aufgezeigt werden, worin die Schwächen aber auch die Stärken der Ausarbeitung liegen.
Auch wenn wichtige Fragen nicht beantwortet wurden oder während des Arbeitsprozesses neue Fragestellungen aufgekommen sind, wird dies hier angesprochen. Da die Literatur durch den Hauptteil hinreichend bekannt wurde, kann an dieser Stelle auch auf weiterführende Aspekte sowie offene Fragen hingewiesen werden. Das Ende des Schlusskapitels stellt der Ausblick dar. Dazu gehört die Formulierung neuer Fragen. Denn durch die Ausarbeitung der Forschungsfragen ergeben sich Erkenntnisse, die neue Fragen aufwerfen können. Damit die Masterarbeit abgerundet wird, gilt es einen Satz zu finden, der dem allerersten Satz der Thesis ebenbürtig ist.
Auf den Punkt gebracht
Für die Länge des Schlusskapitels gilt: Das Fazit der Masterarbeit muss in einem angemessenen Verhältnis zum Umfang der gesamten Masterarbeit stehen. Bei einer 50-seitigen Thesis kann der Autor schließlich niemals in einem einzigen kurzen Absatz sämtliche Ergebnisse darstellen und interpretieren.
Etwa fünf Prozent des gesamten Textumfanges sollten dem Fazit eingeräumt werden (vgl. Esselborn-Krumbiegel 2002: 143). Langatmige Schlussbetrachtungen sollte man also vermeiden, es gilt: weniger ist mehr.
Man sollte stattdessen darauf achten, dass man eine Schlusswort nicht unter Zeitdruck verfasst. Da das Fazit der Masterarbeit eine wichtige Rolle innerhalb der gesamten Arbeit einnimmt, sollte es ebenso sorgfältig abgehandelt sein wie der restliche Teil (die Technische Universität Dresden hat Tipps zum wissenschaftlichen Arbeiten zusammengetragen).
Besser vermeiden
Oft passiert es, dass bestimmte Fragen nicht völlig geklärt werden können. Der Student muss dann darlegen, wo weitere Forschung ansetzen könnte. Die Schlussbetrachtung ist nur eine Zusammenfassung der im Hauptteil der Masterthesis abgearbeiteten Punkte. Daher ist es falsch, wenn hier neue Thesen aufgestellt werden.
Ebenso nicht Bestandteil des Fazits sind Beurteilungen der eigenen Arbeit. Wortreiche Formulierungen und Wiederholungen sind an dieser Stelle ebenfalls nicht angebracht. So beschreiben auch Becker und Hänle, dass hier auf keinen Fall: „der gesamte Inhalt nochmal wiederholt und zusammengefasst werden“ sollte (Becker & Hänle 2015: 21). Hingegen sollte das Fazit knapp gehalten und die Ergebnisse auf den Punkt gebracht werden. Auch reißerische oder werbliche Ausdrücke gehören nicht in eine Masterarbeit und schon gar nicht ins Fazit.
Aufgabe des Fazits ist es, die Erkenntnisse aus dem Hauptteil zusammenzufassen. Nach einer Diskussion der Ergebnisse folgt die Interpretation und die kritische Reflektion. Schließlich rundet ein Ausblick die Schlussbetrachtung ab. Neue Fragen werden hier nicht aufgeworfen, das Fazit bringt kurz und knapp alle Aspekte auf den Punkt.
Literatur
Becker, Mechthild/Hänle, Michael (2015): Seminar-, Bachelor- und Masterarbeit für Betriebswirte, 1. Aufl., Norderstedt.
Esselborn-Krumbiegel, Helga (2002): Von der Idee zum Text – Eine Anleitung zum wissenschaftlichen Schreiben, 1. Aufl., Paderborn.
Oertner, Monika/St. John, Ilona/Thelen, Gabriele (2014): Wissenschaftlich Schreiben, 1. Aufl., Paderborn.
Samac, Klaus/Prenner Monika/Schwetz, Herbert (2014): Die Bachelorarbeit an Universität und Fachhochschule, 3. Aufl., Wien.
Simonis, Georg/Elbers, Helmut (2010): Studium und Arbeitstechniken der Politikwissenschaft, 2. Aufl., Wiesbaden.
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