Wie nutzt man die deutsche Zitierweise in Fußnoten?
Veröffentlicht am . Zuletzt geändert am .- Was ist die deutsche Zitierweise in Fußnoten?
- Satzzeichen – Wann man Fußnoten setzt
- Kurz- und Vollbelege – Wie man Fußnoten setzt
- Was darf noch in einer Fußnote einer Masterarbeit stehen?
- Literatur
Fußnoten – darin unterscheidet sich die deutsche Zitierweise von fast allen anderen Zitierstandards. Im Text gibt es keine Quellenangaben, stattdessen finden sich diese in der deutschen Zitierweise in Fußnoten wieder. Dieser Artikel befasst sich mit dieser Zitiertechnik und klärt darüber auf, was in einer Fußnote stehen darf – und was nicht.
Was ist die deutsche Zitierweise in Fußnoten?
Im Gegenteil zu amerikanischen Zitiertechniken wie dem Harvard– oder Chicago-Stil, die nach dem Schema Autor-Jahr bzw. Autor-Jahr-Seitenzahl im Text Literaturverweise geben, funktioniert die deutsche Zitierweise in Fußnoten. Mit fortlaufend nummerierten, hochgestellten Ziffern hinter direkten sowie indirekten Zitaten wird auf Fußnoten am unteren Seitenrand verwiesen (Vgl. Lehrstuhl Mediengeschichte der Universität Siegen). In diesen findet sich als Kurz- bzw. Vollbeleg die Quellenangabe, die letztlich nochmals im Literaturverzeichnis aufgelistet ist. Diese Art des Zitieren ist übersichtlich, aber da man viel schreibt, schleichen sich auch schnell Fehler ein. Ein Lektorat der Masterarbeit ist bei dieser Zitierweise also wichtig!
Satzzeichen – Wann man Fußnoten setzt
An welcher Stelle die Fußnote gesetzt wird, hängt von der Technik des Zitierens ab (Vgl. Rossig/Prätsch 2005, S.155). Nimmt die Fußnote Bezug auf ein Wort oder eine Wortgruppe, steht die hochgestellte Ziffer direkt hinter dem letzten Bezugswort – und damit vor einem eventuellen Satzzeichen.
Beispiel:
Bezieht sich die Fußnote auf einen Satz oder einen Satzteil, der durch ein Satzzeichen (Punkt, Komma, Semikolon) eingeschlossen ist, so steht die hochgestellte Ziffer nach diesem. Zitiert man längere Textpassagen, welche nach 40 Wörtern als Blockzitate dargestellt werden, steht die Fußnote auch hier nach dem letzten Satzzeichen.
Beispiel:
Auch wenn eine Quelle mit eigenen Worten wiedergegeben wird, muss zur Kennzeichnung fremden Gedankenguts ein Literaturnachweis erfolgen. Ansonsten kann eine solche Stelle bei einer Plagiatsprüfung durchfallen. In diesem Fall steht die Fußnote hinter dem Satzzeichen des letzten paraphrasierten Satzes.
Beispiel:
Kurz- und Vollbelege – Wie man Fußnoten setzt
In wissenschaftlichen Texten ist es Gang und Gebe, dass eine Quelle mehrere Male herangezogen wird. Doch nur bei der ersten Nennung der Quelle ist ein Vollbeleg erforderlich. Bei der Nennung sollte man alle bibliographischen Angaben in der Fußnote machen.
Beispiel:
Wird die Quelle im fortlaufenden Text weitere Male verwendet, reicht ein Kurzbeleg aus. Dabei werden nur noch Autor, Erscheinungsjahr und Seitenzahl genannt (Vgl. Hinweise der Universität Bielefeld). Hierbei sollte man die Vorgaben seiner Universität bzw. Fakultät oder seines Betreuers kennen, denn oftmals gibt es die deutsche Zitierweise in Fußnoten betreffend kleine Unterschiede. Beispielsweise verlangen nicht alle Fachrichtungen Vollbelege in Fußnoten, dafür aber zusätzliche Informationen in Kurzbelegen wie beispielsweise den Titel der Publikation.
Was darf noch in einer Fußnote einer Masterarbeit stehen?
Fußnoten dienen nicht nur zum Belegen von Zitaten. Sie sind auch als Ort für zusätzliche, relevante Informationen Markenzeichen für das wissenschaftliche Arbeiten (Vgl. Mainberger 2001, S.337). Dazu gehören Definitionen, Verweise auf weitere Literatur, sachliche Ergänzungen, Übersetzungen von fremdsprachigen Inhalten oder Anmerkungen des Autors.
Doch gilt es hierbei zwei Dinge zu beachten. Erstens sollte der wissenschaftliche Text auch ohne das Lesen der Fußnoten verständlich sein. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die für die Argumentation wichtige Bemerkungen nicht in einer Fußnote stehen sollten. Zweitens sollten solche Anmerkungen immer kurz und präzise gehalten sein und in der Summe keine Überhand nehmen.
Beispiel:
Eine Fußnote erlaubt es auch, mehrere Quellen zu nennen. Gerade, wenn es um kontrovers diskutierte Themen, aber auch um den Usus einer wissenschaftlichen Diskussion geht, kann es hilfreich sein, seinen Standpunkt mit mehreren Quellen zu untermauern. Dafür können in Fußnoten Quellen benannt werden, die in diesem Fall im Literaturverzeichnis nicht zwingend nochmals aufgeführt werden müssen.
Die deutsche Zitierweise in Fußnoten hat ihre Vor- und Nachteile. Von Nachteil ist, dass durch die Fußnoten die Gesamtlänge des Textes beeinflusst wird. Auf den einzelnen Seiten schwankt aufgrund der variierenden Anzahl an Fußnoten das Verhältnis von Text und Fußzeile. Deshalb ist das Dokument formal weniger „rund“. Dagegen hat die Zitierweise aber auch Vorteile. Sie verzichtet auf Literaturangaben im Text, sodass der Lesefluss erleichtert wird.
Literatur
Mainberger, Sabine (2001): Die zweite Stimme. Zu Fußnoten in literarischen Texten. In: Poetica, Vol. 33, ¾, S. 337-353.
Rossig, Wolfram, Prätsch, Joachim (2005): Wissenschaftliche Arbeiten. Leitfaden für Haus- und Seminararbeiten, Bachelor- und Masterthesis, Diplom- und Magisterarbieten, Dissertationen, 7. erw. Auflage Berlin.
- Wie funktioniert die deutsche Zitierweise im Literaturverzeichnis?
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- Wie zitiert man im Chicago-Stil im Text?
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