Wie funktioniert das Zitieren im Vancouver-Stil?
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- Was kennzeichnet den Vancouver-Stil in der Masterarbeit?
- Worauf musst Du beim Literaturverzeichnis achten?
- Wie machst Du die bibliographischen Angaben im Vancouver-Stil?
Unter dem Vancouver-Stil versteht man eine spezielle Zitierweise mit fortlaufenden Nummern, die vor allem in der Medizin und in den Naturwissenschaften verwendet wird. Entwickelt wurde sie 1978 im kanadischen Vancouver auf einer Wissenschaftskonferenz des International Comittee of Medical Journal Editors. Seitdem gilt der Vancouver-Stil als Grundlage für wissenschaftliche Fachverlage und Veröffentlichungen auf der ganzen Welt.
Wir erklären Dir anhand von vielen Beispielen, worauf Du beim Zitieren im Vancouver-Stil achten musst und inwiefern er sich von anderen Zitiermethoden unterscheidet. Außerdem zeigen wir Dir, wie Du ein Literaturverzeichnis mit Nummern erstellst und welche Ausnahmefälle es gibt.
Was kennzeichnet den Vancouver-Stil in der Masterarbeit?
Ähnlich wie beim System mit Fußnoten arbeitet man beim Vancouver-Stil mit fortlaufenden Nummern, die als Hinweise für die vollständigen Quellenbelege dienen. Allerdings sind die Nummern nicht hochgestellt und die dazugehörigen Fußnoten finden sich nicht am Seitenende wieder. Auch das Literaturverzeichnis unterscheidet sich wesentlich von anderen Zitierweisen.
Beim Vancouver Stil setzt Du direkt im Fließtext nach dem jeweiligen Zitat eine Nummer in runde Klammern, diese Nummern laufen mit ihrer Verwendung im Text fort. Erst im Literaturverzeichnis folgt dann die Zuordnung zur entsprechenden Quelle. Bezieht man sich bei einem Zitat auf Werke mehrerer Autoren stehen in den Klammern auch mehrere Nummern, abgetrennt mit einem Komma beziehungsweise einem Bindestrich.
Zitierst Du aus einem Werk häufiger, verwendest Du dafür immer dieselbe Nummer. Eckige Klammern kannst Du zusätzlich verwenden, diese sind aber dann kein Hinweis auf einen Quellenbeleg, sondern stehen für eine zusätzliche Erklärung oder ausführlichere Informationen, die ebenfalls im Literaturverzeichnis zu finden sind.
Abb. 1: Dieses Beispiel zeigt, wie Du in einer wissenschaftlichen Arbeit die Nummern im Vancouver-Stil setzt.
Worauf musst Du beim Literaturverzeichnis achten?
Beim Vancouver-Stil ordnet man das Literaturverzeichnis nicht alphabetisch, sondern numerisch. Daher wird diese Art zu Zitieren auch Nummernstil genannt. Die erste Zahl, die Du im Fließtext hinter ein Zitat gesetzt hast, entspricht dem ersten Quellenbeleg im Literaturverzeichnis. Diesem stellt man an dieser Stelle immer die zugehörige Ordinalzahl voran. Fortlaufend arbeitest Du so bei der Sortierung der Literaturangaben weiter.
Abb. 2: Die Quellenangaben ordnest Du im Literaturverzeichnis in der Reihenfolge, nach der Du Zitate in Deinem wissenschaftlichen Text verwendest.
Damit die Nummern im Fließtext mit denen im Literaturverzeichnis übereinstimmen, musst Du hier besonders akribisch vorgehen. Gerade wenn Du im Nachhinein Streichungen oder Ergänzungen vornimmst, können Fehler passieren und sich die Reihenfolge verschieben. Dies immer wieder zu überarbeiten ist sehr zeitaufwendig. Daher ist es ratsam, dafür ein Literaturverwaltungsprogramm zu nutzen.
Wichtig ist aber immer, dass Du vor Abgabe Deiner wissenschaftlichen Thesis eine abschließende Kontrolle machst und noch einmal alle Nummern mit den zugehörigen Quellenbelegen abgleichst oder neu formatierst. Wenn du dir lieber helfen lassen willst, ist außerdem ein Lektorat der Masterarbeit eine gute Unterstützung beim Schreiben der Abschlussarbeit im Vancouver-Stil.
Wie machst Du die bibliographischen Angaben im Vancouver-Stil?
Im Literaturverzeichnis nennst Du zum ersten Mal Deine Quellenbelege mit allen bibliographischen Angaben. Auch hierfür hat die Konferenz in Vancouver genaue Richtlinien erarbeitet. Nach der Ordinalzahl folgen in dieser Reihenfolge:
Autorenname(n). Titel. Auflage. Verlagsort; Verlag; Erscheinungsjahr.
Abb. 3: In welcher Reihenfolge die bibliographischen Angaben geordnet werden, erklärt dieses Beispiel aus einem Informationsblatt der Medizinischen Hochschule Hannover.
Mit Punkten trennt man dabei jeweils die zentralen bibliographischen Informationen ab, wie den Autor und den Titel. Auch schließt jeder Quellenbeleg mit einem Punkt. Ein Semikolon oder Komma kann man setzen, wenn Angaben zusammengehören, wie der Name und der Ort des Verlags und das Jahr, in dem das Werk erschienen ist. Auch bei mehreren Autoren trennt man mit einem Komma.
Den Autor nennst Du immer zuerst mit dem Nachnamen, den Vornamen kürzt du mit dem ersten Buchstaben ab. Dazwischen setzt man kein Komma, sondern lediglich ein Leerzeichen.
Weil man in der Medizin und in den Naturwissenschaften oftmals aus Aufsätzen aus Fachzeitschriften oder Sammelbänden zitiert, ist es zusätzlich notwendig die Heftnummer und die Seitenzahlen zu nennen, auf denen der Text erschienen ist. Diese bibliographische Angabe setzt man ganz ans Ende des Quellenbelegs, abgetrennt mit einem Doppelpunkt und mit einem Bindestrich zwischen beiden Seitenzahlen.
Abb. 4: Dieses Beispiel aus einem Informationsblatt der Medizinischen Hochschule Mannheim zeigt, wie man einen Artikel aus einer Fachzeitschrift richtig zitiert.
Wenn Du für eine wissenschaftliche Arbeit mit dem Vancouver-Stil arbeiten sollst, ist ein einheitliches Vorgehen unerlässlich. Für die bibliographischen Angaben gibt es strenge Regeln und bei den vielen verwendeten Nummern kann schnell etwas durcheinanderkommen. Empfohlen wird daher die Verwendung eines Literaturverwaltungsprogramms, das die Nummerierung automatisch anpasst.
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