Wie nutzt man den Harvard-Stil im Text zum Zitieren?
- 3. Juli 2018
- Posted by: Marina Feidel
- Category: Masterarbeit schreiben
- Was zeichnet den Harvard-Stil aus?
- So verwendest Du den Harvard-Stil im Text
- Eindeutige Quellenangaben: Sonderfälle
- Literatur
Vor dem Verfassen der Masterarbeit gilt es, die richtige Zitierweise zu finden. In der Regel ist diese von der Universität vorgegeben. Bei den unterschiedlichen Studiengängen haben sich aber auch teilweise präferierte Zitierweisen durchgesetzt. So nutzen die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften meist den sogenannten Harvard-Stil. Als Autor-Jahr-System wird hier auf Fußnoten verzichtet. Wie Du den Harvard-Stil im Text verwendest und worauf Du dabei achten solltest erfährst Du in diesem Artikel.
Was zeichnet den Harvard-Stil aus?
Der Name lässt es bereits vermuten: Der Harvard-Stil wurde an der US-amerikanischen Elite-Universität Harvard entwickelt. Trotz des elitären Ursprungs gilt diese Zitierweise als leicht anzuwenden und wird daher recht häufig empfohlen. Da beim Harvard-Stil auf Fußnoten verzichtet wird, werden die Quellenangaben in verkürzter Form in den Text eingebunden (vgl. Lehmann 2008: 81).
So verwendest Du den Harvard-Stil im Text
Wenn Du in Deiner Masterarbeit auf die Gedanken oder Theorien anderer verweisen möchtest, musst Du diese „fremden“ Beiträge eindeutig ausweisen (vgl. Kornmeier 2016: 293). Beim Harvard-Stil vermerkst Du am Ende der direkten oder indirekten Zitation den Nachnamen des Autors. Dazu kommt das Erscheinungsjahr sowie die Seitenzahl der Quelle in runden Klammern (vgl. die Hinweise der Universität Göttingen). Bei wörtlichen Zitaten werden diese Angaben nach dem zitierten Text und vor dem abschließenden Satzzeichen eingefügt:
Abb. 1: Beispiel Harvard-Stil im Text bei wörtlichen Zitaten mit Punkt, Quelle: Europa-Universität Viadrina
Endet das Zitat nicht mit einem Punkt sondern mit einem Frage- oder Ausrufezeichen, muss dieses innerhalb des Zitats mit angegeben werden:
Abb. 2: Beispiel Harvard-Stil im Text bei wörtlichen Zitaten mit Ausrufezeichen, Quelle: Ebd.
Wenn Du den Namen des Zitierenden bereits im Text nennst, wird das Erscheinungsjahr und die entsprechende Seitenzahl direkt hinter den Namen geschrieben und nicht erst am Ende des Zitats:
Abb. 3: Beispiel Harvard-Stil im Text bei vorheriger Nennung des Namens, Quelle: Ebd.
Eindeutige Quellenangaben: Sonderfälle
Die vollständige Quellenangabe erfolgt im Literaturverzeichnis. So wird vermieden, dass der Fließtext unnötig mit Informationen zu den Quellen überfrachtet wird. Problematisch kann es werden, wenn zwei Autoren denselben Nachnamen tragen. In diesem Fall gibst Du zusätzlich den ersten Buchstaben der Vornamen mit an:
Abb. 4: Beispiel Harvard-Stil im Text bei Autoren mit demselben Nachnamen, Quelle: Ebd.
Achte hier ganz besonders auf Eindeutigkeit, da sich genau aus solchen Situationen ein Plagiat ergeben kann, das dich bei einer Plagiatsprüfung in Verlegenheit bringen kann.
Manche Autoren sind zudem derart produktiv, dass sie mehr als eine Arbeit in einem Jahr veröffentlichen. Um dennoch eindeutig ausmachen zu können, um welches Werk es sich bei dem zitierten Text handelt, verwendest Du zusätzliche Kleinbuchstaben:
Abb. 5: Beispiel Harvard-Stil im Text bei Autoren mit mehreren Werken aus einem Jahr, Quelle: Ebd.
Bei indirekten Zitaten kann es sich anbieten, mehrere Werke unterschiedlicher Autoren anzuführen. Insbesondere beim Überblick des derzeitigen Forschungsstandes kannst Du Eindruck schinden. So kannst Du zeigen, dass Du Dir ein umfangreiches Wissen angeeignet hast:
Abb. 6: Beispiel Harvard-Stil im Text mit Angabe mehrerer Werke , Quelle: Ebd.
Verwirrungen bei der Angabe der Quelle können dementsprechend bei Texten entstehen, die aus Sammelwerken oder Zeitschriften entnommen wurden. Der Herausgeber wird dennoch nicht angegeben, sondern der Autor des zitierten Textes. Als Erscheinungsjahr verwendest du das Jahr, in dem das Sammelwerk bzw. die Zeitschrift erschienen ist:
Abb. 7: Beispiel Harvard-Stil im Text bei Sammelwerken, Quelle: Ebd.
Durch die Zitierweise im Harvard-Stil erhält der Lesende außerdem bereits im Text einen Verweis auf die Quelle. Die verkürzte Angabe durch Autor, Erscheinungsjahr und Seitenzahl ermöglicht es, dass der Lesefluss nicht gestört wird. Doch Vorsicht: Gerade, wenn du nur wenige Informationen im Kurzbeleg nennst, müssen diese korrekt sein. Ein Lektorat der Masterarbeit kann dich davor bewahren, durch Schusseligkeit Fehler zu machen.
Literatur
Lehmann, Günther (2008): Wissenschaftliche Arbeiten: Zielwirksam verfassen und präsentieren, Renningen.
Kornmeier, Martin (2016): Wissenschaftlich schreiben leicht gemacht: Für Bachelor, Master und Dissertation, Stuttgart.
Weiterführende Literatur:
Jele, Harald (2012): Wissenschaftliches Arbeiten: Zitieren, Stuttgart.
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