Richtig zitieren: Wie funktioniert der Harvard-Stil?
- 23. Juni 2018
- Posted by: Marina Feidel
- Category: Masterarbeit schreiben
- Zitieren im Harvard-Stil
- Grundlegende Regeln zum Harvard-Stil in der Masterarbeit
- Das Literaturverzeichnis
- Literatur
Zugegeben, das Zitieren fremder Quellen in der eigenen Masterarbeit hat nicht unbedingt den größten Spaßfaktor. Unklare Angaben, Seitensuche, komplizierte Titel – alle Quellen korrekt anzugeben, kann schließlich ein ziemlicher Zeitfresser sein. Doch wer wissenschaftlich arbeiten will, kommt letzendlich um Zitierweisen wie den Harvard-Stil nicht herum. Belegst du deine Zitate nämlich nicht oder nur unzureichend, musst du dich vielleicht sogar gegen Plagiats-Vorwurf wehren. Wir erklären deshalb, wie du korrekt im Harvard-Stil zitierst und worauf du dabei achten musst.
Zitieren im Harvard-Stil
Neben der klassischen Zitierweise in Fußnoten (deutsche Zitierweise), hat sich nun an den meisten Hochschulen vor allem der Harvard-Stil, auch amerikanische Zitierweise genannt, durchgesetzt. Dabei werden alle Zitate direkt im Fließtext gekennzeichnet, Fußnoten jedoch bleiben weiterführenden Erläuterungen oder Bemerkungen vorbehalten. Die Kurzzitation verweist dabei jeweils auf eine ausführliche Quellenangabe im Literaturverzeichnis am Ende der Masterarbeit. Auf diese Weise soll der Lesefluss entsprechend weniger gestört werden, da das Auge nicht vom Text auf die dazugehörige Fußnote springen muss (vgl. Balzert, H. u.a. 2008: 114).
Zitiert wird jeweils unter Angabe des Autorennamens, des Erscheinungsjahres und der Seitenzahl. Die Belege werden in Klammern direkt hinter das Zitat im Fließtext geschrieben, nach dem Prinzip (Autorenname Erscheinungsjahr: Seitenzahl).
Abb. 1: Beispiel aus Bahr, Jonas/Frackmann, Malte (2011): 7.
Findet der Name des Autors bereits in deinem Text Erwähnung, musst du lediglich das Erscheinungsjahr und die Seitenzahl ergänzen.
Abb. 2: Beispiel aus Bahr, Jonas/Frackmann, Malte (2011): 8.
Grundlegende Regeln zum Harvard-Stil in der Masterarbeit
Das Prinzip der Zitation im Harvard-Stil ist dementsprechend denkbar einfach. Doch in der Praxis zeigen sich immer wieder kleinere Stolperfallen wie etwa mehrere Autorennamen oder der Beleg eines Zitats in verschiedenen Publikationen. Wichtig ist, dass du beim Zitieren schließlich einheitlich arbeitest. Dafür kannst du dich aber an folgenden Regeln orientieren:
Abb. 3: Übersicht mit Grundregeln zum Zitieren im Harvard-Stil nach Rettig, Heike (2017): 84.
Das Literaturverzeichnis
Alle Quellenangaben im Fließtext verweisen auf das Literaturverzeichnis, das du ans Ende deiner Masterarbeit, hinter das Fazit und vor den Anhang, stellen solltest. Liste alle zitierten Werke alphabetisch und entsprechend auch in einheitlicher Form auf, denn nur so findet sich der Leser in deinem Literaturverzeichnis auch zurecht. Bei der Angabe der Quellen unterscheidet man dann zwischen verschiedenen Quellentypen:
Monographien
Für einzelne Buchtitel sind im Literaturverzeichnis der Autorenname, das Erscheinungsjahr in Klammern sowie der Buchtitel, die Auflage, der Ort und – je nach Disziplin – auch der Verlag zu nennen. Am besten tust du das schließlich immer nach dem Prinzip:
Nachname, Vorname (Jahr): Titel, Auflage, Ort: Verlag.
Abb. 4: Beispiel aus Bahr, Jonas/Frackmann, Malte (2011): 26.
Sammelbände
Möchtest du jedoch auf einen Beitrag in einem Sammelband verweisen, musst du neben den Angaben zum eigentlich zitierten Beitrag auch Informationen zum Gesamtwerk geben. Üblicherweise tut man dies in folgender Form:
Nachname, Vorname (Jahr): Titel, in: Name des Herausgebers, Titel des Gesamtwerks, Band, Auflage, Ort: Verlag, Seitenzahl.
Abb. 5: Beispiel aus Bahr, Jonas/Frackmann, Malte (2011): 28.
Internetquellen
Immer häufiger aber finden auch Onlineaufsätze oder -artikel den Weg in die Masterarbeit. Ähnlich wie bei allen anderen Literaturangaben, gilt es auch hier den Verfasser beziehungsweise die Institution und darüber hinaus das Erscheinungsjahr anzugeben. Ebenfalls ist es nötig, die komplette Internetadresse aufzunehmen. Da das Internet ein schnelllebiges und veränderbares Medium ist, solltest du jedoch in deinem Literaturverzeichnis unbedingt angeben, wann du die zitierten Inhalte das letzte Mal auf der Internetseite gelesen hast.
Abb. 6: Beispiel aus Bahr, Jonas/Frackmann, Malte (2011): 29.
Kurz und übersichtlich: Der Harvard-Stil stört den Lesefluss immerhin weniger als Fußnoten. Das Prinzip der Zitierweise ist simpel, doch wie so oft bestätigen auch in diesem Fall Ausnahmen die Regel. Wichtig ist deshalb: Arbeite stets einheitlich, denn nur so behält der Leser den Überblick.
Literatur
Bahr, Jonas/Frackmann, Malte (2011): Richtig zitieren nach der Harvard-Methode: Eine Arbeitshilfe für das Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten, Solothurn.
Balzert, H./Schäfer, C./Schröder, M./Kern, U. (2008): Wissenschaftliches Arbeiten: Wissenschaft, Quellen, Artefakte, Organisation, Präsentation, Witten.
Rettig, Heike (2017): Wissenschaftliche Arbeiten schreiben, Stuttgart.
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